Gestartet sind wir circa 23:30 Uhr am Sonntag. Als Kolonne ging es dann ohne großen Pausen als erstes zur deutsch-polnischen Grenze, welche wir um 5:30 Uhr erreichten. Von dort aus lagen dann weitere 8 1/2 Stunden Autofahrt vor uns, die wir aber allesamt ohne Stau fahren konnten.
Unterwegs war dann die große Anzahl an vollen Reisebussen in Richtung Deutschland auffällig, sowie die vielen Rettungswagen oder Busse des Rettungsdienstes. Zusätzlich dazu sah man auch immer wieder Konvois mit ukrainischen oder polnischen Flaggen.
Es wurde auch schnell klar, dass die Rückfahrt länger dauern würde als die Hinfahrt, denn von staufreien Straßen im Gegenverkehr konnte leider nicht gesprochen werden.
Angekommen in Paderborns Partnerstadt Przemyśl konnte das Spendenlager leider nur den Inhalt des Sprinters aufnehmen, für die Paletten des LKWs war das Lager logistisch nicht ausgelegt.
Deshalb musste später in Absprache mit der zuständigen Ansprechpartnerin des ersten Lagers ein zweites angefahren werden. Beim ersten Ausladen hörte man öfter Sirenen oder sah ein paar Soldaten, ansonsten war alles eher unauffällig. Im Lager selbst suchten sich schon ein paar ukrainische Frauen alles für sie Wichtige zusammen. Man fragte uns, von wo wir kamen und freute sich, dass wir extra angereist waren.
Bevor wir weiter fuhren, wurden wir von den freiwilligen helfenden Jugendlichen und Erwachsenen noch darauf hingewiesen, dass das zweite Lager rund um einen Supermarkt aufgebaut worden war. Dort sollten nicht nur Spenden verarbeitet werden, sondern auch Zelte für Flüchtlinge stehen.
Man bedankte sich recht herzlichen bei uns, bevor wir dann das nur ein paar Kilometer entfernte weitere Lager anfuhren.
Dort sah es dann schon ganz anders aus als zuvor, angefangen mit einer Polizeikontrolle bevor wir das Gelände befahren durften. Der Parkplatz war notdürftig organisiert und umgebaut worden. Es gab einen Stellplatz für Flüchtlinge, die mit dem Wohnmobil angereist waren, sowie einen für weitere PKWs. Kleidung war in zwei riesigen Haufen verteilt und ausgelegt worden, sodass sich die Leute selbst heraussuchen können, was sie benötigen. An einer Essensausgabe bekommen die Flüchtende kostenlose Mahlzeiten und es laufen viele Helfende herum, die Infostellen aufgebaut haben oder Koffer von Neuankömmlingen tragen, damit diese ihre Kinder nicht absetzen müssen. Dixieklos stehen aneinander gereiht und es waren ausgebrannte Feuerstellen zwischen den Zelten zu sehen.
Wir fuhren mit unseren beiden Fahrzeugen hinter den Supermarkt. Dort erklärte uns ein deutsch sprechender Herr, dass wir noch zwei Stunden warten müssten, bis wir ausladen können. Nachdem wir ihn dann darauf hinwiesen, dass unsere Spenden bereits sortiert auf Paletten verpackt waren und auch beschriftet wurden, durfte dann doch sofort mit dem Ausladen begonnen werden. Das bereits entladene Fahrzeug hat dann den Heimweg angetreten. Beim Auffahren auf die Autobahn war dann ein langer Konvoi Fahrtrichtung Ukraine zu sehen und mit etwas Abstand noch einer mit Panzern, oder voll besetzte Stützpunkte neben der Autobahn.
Die Ankunft zurück am Gerätehaus in Erwitte war am frühen Dienstagmorgen.