Schwergewichtiger Patient und verletzter Spaziergänger: Ungewöhnliche Einsätze für Freiwillige Feuerwehr Erwitte

Erwitte – Es sind längst nicht nur Brände und Unfälle, zu denen die Feuerwehr ausrückt. Bereits mit zwei besonderen Einsätzen hatten es die Erwitter Brandschützer in diesem noch recht jungen Jahr zu tun – einer davon letzte Woche.

Zur Unterstützung des Rettungsdienstes wurde der Löschzug Bad Westernkotten an einem späten Freitagnachmittag nach Eikeloh gerufen. Ein übergewichtiger Patient mit gesundheitlichen Problemen sollte ins Krankenhaus transportiert werden. Zur weiteren Unterstützung war ebenfalls die Höhenrettungsgruppe des Kreises Soest im Einsatz. Dass der Transport von schwergewichtigen Personen ins Krankenhaus sichergestellt werden muss, kommt immer mal wieder vor. „Außergewöhnlich war dieser Einsatz deshalb, da der Patient etwa 250 Kilo wog“, machte Ralf Wiese, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Erwitte, die besondere Herausforderung deutlich. Der Mann befand sich im Obergeschoss und konnte zunächst nicht laufen. Nach einiger Zeit konnte er den Weg nach draußen dann doch auf den eigenen Beinen beschreiten. „Es war ein großes Glück, dass er mit Unterstützung noch gehfähig war und nichts gebrochen hatte oder etwas anderes Schwerwiegenderes“, beschreibt der Feuerwehr-Leiter den Einsatz. Den schwergewichtigen Mann über eine Trage nach unten zu bringen, sei aus hausbaulichen Gründen nicht möglich gewesen. „Und über die Drehleiter ging es auch nicht, da der Korb das große Gewicht zusammen mit der Trage nicht ausgehalten hätte.“

Gemeinsam mit den Höhenrettern, schildert Wiese, habe man vor Ort die verschiedensten Szenarien durchgespielt. Dabei wurde auch eine Rettung durchs Fenster in Betracht gezogen. „Im allergrößten Notfall hätten wir das Dach aufmachen müssen.“ Aber soweit kam es dann doch nicht und der Patient konnte langsam, Schritt für Schritt, nach unten in den Rettungswagen begleitet werden, der ihn zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus nach Lippstadt brachte.

Für die Feuerwehrkameraden des Löschzuges Bad Westernkotten beschränkten sich die Maßnahmen darauf, einige Möbelstücke aus dem Flur zu räumen. Zur Erleichterung des Aufstiegs auf die Trage bauten die Kameraden außerdem ein provisorisches Podest aus ihrem Rüstmaterial. „Wichtig war, dass wir Zeit hatten und es sich nicht um einen akuten Notfall handelte“, meinte der Leiter der Feuerwehr erleichtert.

Vor dem Haus wartete ein Schwerlast-Rettungswagen des Rettungsdienstes aus Dortmund, der über die Kreis-Leitstelle angefordert wurde, um den Patienten zu transportieren. Denn herkömmliche Fahrzeuge sind für den Transport von Schwerlastpatienten nicht ausgelegt. Nach rund anderthalb Stunden war dieser besondere Einsatz für alle beteiligten Kräfte beendet.

Bereits am 31. Januar wurde die Feuerwehr Erwitte mit den Löschzügen Erwitte und Bad Westernkotten zu einem außergewöhnlichen Einsatz gerufen. Ein Spaziergänger war am Nachmittag in der Pöppelsche bei Eikeloh umgeknickt und gestürzt. Die zugezogenen Verletzungen am Bein waren so schwer, dass er sich nicht mehr aus eigener Kraft bewegen konnte. Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr übernahmen die Erstversorgung der verletzten Person und stabilisierten das Bein.

Da der Einsatzort nahe der Löwengrube in der Pöppelsche wegen des unwegsamen Geländes schwer zu erreichen war, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert. „Wir konnten den Verletzten ja schlecht rund zwei Kilometer durch die Pampa tragen“, erklärte Feuerwehr-Leiter Ralf Wiese zum Einsatz. In Zusammenarbeit von Feuerwehrkameraden und Einsatzkräften des Rettungsdienstes wurde der Spaziergänger auf ein freies Gelände gebracht. Mit dem Hubschrauber konnte der Wanderer von dort dann ins Krankenhaus geflogen werden.

Egal, wie außergewöhnlich die Einsätze waren – letztendlich am Wichtigsten ist, dass – abgesehen von der Erkrankung beziehungsweise der Verletzung – nochmal alles gut gegangen ist und die Rettung jeweils erfolgreich war.

Text & Bilder: DerPatriot